Islamische Foederation

Wie positionieren sich die Islamischen Föderationen zum Begriff „Politischer Islam“?

Die Bezeichnung „Politischer Islam“ ist pauschalisierend und im Lichte der populistischen Debatten letztendlich diffamierend.
Die Bezeichnung „Politischer Islam“ ist aufgrund der negativen Konnotation geeignet, jegliches politische und soziale Engagement von Musliminnen und Muslimen unter Generalverdacht zu stellen. Der Begriff „Politischer Islam“ ist mit keiner Definition hinterlegt. Sie suggeriert aufgrund ihrer Konturlosigkeit und mangelnder Bestimmtheit, alle Musliminnen und Muslimen, die sich politisch oder sozial engagieren, könnten eine geheime, religiös motivierte ideologische Agenda verfolgen. Deshalb lehnen die Islamischen Föderationen die Verwendung der Bezeichnung „Politischer Islam“ ab.
Die Islamischen Föderationen rufen alle Musliminnen und Muslime dazu auf, sich mit aller Kraft für ihre Gesellschaft zu engagieren, sich für das Gemeinwohl der Gesamtgesellschaft einzusetzen. Die Verwendung undifferenzierter und diffamierender Bezeichnungen wie „Politischer Islam“ führt jedoch dazu, dass insbesondere junge Musliminnen und Muslime sich unter Generalverdacht gestellt fühlen und sich infolgedessen scheuen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, durch aktive Teilhabe und Partizipation. Das ist kontraproduktiv und gehört dringend auf den Prüfstand, wenn wir nicht wollen, dass wertvolle Ideen und Perspektiven sich aus dem öffentlichen Diskurs, aus unserer Gesellschaft zurückziehen.